Vici ist ja erst seit gut einem Jahr bei uns mit dabei.Trotzdem ist sie, als Martins Freundin nicht nur ihm ans Herz gewachsen, sondern hat sich durch ihre freche, aber unglaublich liebenswerte Art, mit der sie uns, Freeride Inc. Austria, vermutlich etwas menschlicher gemacht hat in unsere Herzchen eingeschlichen...
JETZT hat sie sich allerdings beim Skifahren das Kreuzband gerissen... damit sie aber trotzdem weiterhin dabei ist, hier auf dem Blog, berichtet sie Euch über diese "schweren Tage"... Seid dabei, bei Vicis hartem Weg der Besserung zurück aufs Bike und die Ski!
Ab hier berichtet Vici für Euch!
Meine
Skisaison ist für dieses Jahr leider beendet! Laut meinem Arzt kann ich
frühestens 2018 wieder mit dem Skifahren beginnen… eine Welt bricht für mich
zusammen!
Bei den
besten Powdertagen durfte ich aber zum Glück noch dabei sein! Trotzdem ist es
immer schwer, wenn man durch eine Verletzung für die restlichen Skitage und
v.a. die stressfreien Frühjahrskitage ausfällt. Im Frühjahr ist es doch
meistens am Schönsten, wenn man die warmen Skitouren in der Sonne genießen kann
und alles etwas gemütlicher ist…
Aber vom
Jammern wird man auch nicht gesund, also nach vorne schauen und kämpfen!
Einigen
wird es wahrscheinlich genauso gehen, ihr könnt mich gerne begleiten auf meinem
Weg zur Genesung.
Tag 1: Ursache des Kreuzbandrisses
Wir
machten uns am Samstag den 28.01.2017, nachdem wir uns noch beim Frühstück
gestärkt hatten, auf den Weg nach Kirchberg zum Pengelstein, wo wir gemütlich
zum Hochsaukaser pendelten.
Nach ein
paar Abfahrten zum warm werden auf der Piste und shooten, ist es leider schon
passiert.
Ich lehnte
mich zu weit nach hinten und es drückte mich auf den Boden, dann war es vorbei!
KREUZBAND GERISSEN! Nach dieser „dummen Bewegung“ merkte ich sofort die
Schwellung am Knie und wie das Gefühl auf das Bein immer weniger wurde und ich
den Außenski nicht mehr belasten konnte. Ich konnte und wollte nicht glauben,
dass ich eine schlimmere Verletzung haben könnte, weshalb ich noch selbst vom
Berg runter gefahren bin.
Mein Arzt
hatte, zum Glück, Notdienst, so dass wir gleich hingefahren sind. Er stellte
sofort nach der Untersuchung fest, dass ich mir das rechte, vordere Kreuzband
gerissen habe. In der Zwischenzeit bekam ich eine Schiene und wurde gleich am
nächsten Tag zum MRT nach Wörgl überwiesen. An diesem Nachmittag hieß es nur
mehr: Fuß hochlagern, kühlen und nicht allzu deprimiert sein.
Nach dem Arztbesuch
|
Tag 2: Diagnose und MRT wegen dem Kreuzbandriss
Um 2.00 Uhr
am Nachmittag machte ich mich auf den Weg in die Kursaner Privatklinik, wo ich
meinen Termin zum MRT hatte, bei dem Unfallchirurgen Dr. Jungmann.
Er sagte
mir, dass ich nicht nur das vordere Kreuzband gerissen habe, sondern auf der
Kniescheibe ein Haarriss zu erkennen wäre und der Meniskus war gequetscht, vom
Bluterguss, das heilt allerdings von alleine. Nachdem stand fest, dass ich operiert
werden musste. Ich kam zum Glück schon am nächsten Tag dran.
Er musste
mir auch noch beibringen, dass ich erst wieder frühestens 2018 Skifahren darf,
aber wenn alles gut verlaufen ist, vielleicht schon nach 3-4 Wochen mit dem Biken
anfangen kann.
Ab sofort
musste ich mich vorbeugend wegen Thrombose spritzen, ich muss zugeben, das war
nicht einfach… zudem nahm ich Seractil Filmtbl 400mg um den Schmerz und die
Entzündungen zu bekämpfen. Am Abend packte ich, wie gewohnt, noch meinen
Rucksack, jedoch leider nicht fürs Skifahren, sondern für den Aufenthalt in der
Klinik. Ab Mitternacht durfte ich nichts mehr essen und trinken. Denn bereits
am nächsten Tag sollte die OP stattfinden.
Tag 3: Operation vorderes Kreuzband
Nach einer
fast schlaflosen Nacht, versuchte ich langsam in die Kursaner Privatklink zu gehen,
die nur 5 Min von mir entfernt ist. Es war nicht einfach dahin zu kommen, denn
ich konnte trotz der Schiene kaum gehen. Ich meldete mich an und bekam gleich
darauf mein Zimmer. Die Ärzte machten von mir noch ein Blutbild und der
Narkosearzt wollte noch einiges wissen.
Um 3.00 Uhr
wurde ich dann endlich vom Zimmer abgeholt, nachdem ich eine Beruhigungstablette
bekam. Inzwischen stellten sie mich in den Aufwachraum und ich bekam noch eine
Teilnarkose. Das war zugegeben das Schlimmste, obwohl ich vorher 2 starke
Beruhigunsinfusionen bekommen habe. Die Ärztin spritzte mir die Teilnarkos bei
der Leiste und am Knie eine Betäubung. AUTSCH!!!!! Schön langsam spürte ich
meinen rechten Fuß nicht mehr und um 4.00 Uhr wurde ich dann endlich in den OP
geschoben und dann ließen sie mich einschlafen.
Meine
nächste Erinnerung ist, als ich aufgewacht bin, hatte ich keine Schmerzen und
war sehr froh, dass alles vorbei war. Einige Stunden war ich noch sehr benommen
und schlief noch ziemlich viel. Dr. Jungmann, der mich operierte, kam später zu
mir und sagte, dass alles gut verlaufen sei und ich meine Bänder behalten
durfte. Es waren nur 2 kleine Kreuzschnitte notwendig, die wurden mit Fäden geschlossen.
Später bekam ich endlich mein Abendessen, auf das ich mich den ganzen Tag schon
so gefreut habe, denn ich musste ja nüchtern sein. Es gab Wurstnudeln mit Salat
und Suppe, das stärkte mich sofort und ich konnte um 10.00 Uhr schon selber
aufstehen aber durfte an dem Tag den Fuß nicht belasten. Ich bekam noch eine
Schmerzinfusion und dann waren meine Augen müde, von dem aufregenden Tag.
vor der Operation |
Tag 4: Behandlung nach der Operation des Kreuzbandrisses
Die Nacht
war sehr lang und ich wurde im 2-Stunden-Takt munter. Die Ärztin schaute immer
wieder nach mir und brachte laufend frische Kühlpads, damit die Schwellung
zurückging.
Um 7:30
bekam ich mein leckeres Frühstück: Croissant mit Honig und Butter, einen
Kornspitz mit Schinken, Joghurt mit Müsli und einen Kakao. Ich hatte noch
volles Programm: Dr. Jungmann schaute sich mein Knie nochmal an und machte mir
einen Verbandswechsel, danach bekam ich noch eine Lymphdrainage, und mir wurde
gezeigt, wie man richtig mit den Krücken geht- gar nicht so einfach am Anfang,
aber ich hatte ja noch viele Tage zum Üben.
Ich musste
mich nur noch abmelden, dann durfte ich nach Hause. Dieser Tag war für mich
sehr schwer. Die ganze Anspannung viel von mir und ich war froh das alles
vorbei war. Zugleich war ich sehr traurig. Meine Gedanken kreisten die ganze
Zeit nur um mein Knie, ob ich jemals meinen Fuß wieder so bewegen kann wie
vorher, ob ich wieder so viel Sport machen kann und wieder normal gehen kann.
Ich versuchte alleine meinen Rucksack auszuräumen, aber das war alles andere
als einfach, denn ich hatte ja keine Hände frei. Das Gefühl war einfach
schrecklich, dass man wieder alles neu lernen muss und bei absolut Allem Hilfe
braucht. Mir wurden auch Übungen gezeigt, die ich mehrmals am Tag machen
musste, damit die Beweglichkeit wieder kommt. Ich hatte zum Glück, die ganze
Zeit meinen Freund, den Martin, bei mir, der mich in allem unterstützte.
Endlich
war ich wieder Zuhause.
Das gute Frühstück, auf das ich mich sooo gefreut hatte und von dem ich dann trotzdem kaum was geschafft habe… noch recht geschwächt von der OP |
Tag 5&6: Reha-Übungen nach einem Kreuzbandriss
Die
nächsten 2 Tage waren nicht so aufregend. Ich kühlte mein Knie immer wieder und
machte mindestens 3x am Tage die Übungen: Zehen bewegen, Fußgelenk bewegen,
versuchen das Knie abzubiegen -so weit es ohne Schmerz geht- optimal wäre
90Grad, Oberschenkel anspannen und das alles 3x15 Wiederholungen. Am Anfang
konnte ich das Knie nicht weit abbiegen, aber umso öfters ich die Übungen
machte, merkte ich wie es von Tag zu Tag immer weiter ging. Ich merkte, dass
ich das alles nicht um sonst machte, und das spornte mich an, immer weiter zu
machen. Die Schwellung wurde damit auch immer weniger und somit die
Beweglichkeit noch besser.
Bei der Kontrolle |
Tag 7: Die erste Lymphdrainage nach dem Kreuzbandriss
Am Freitag
den 03.02.2017, hatte ich zum ersten Mal eine Lymphdrainage in Westendorf- in
der Physiotherapie vitalhoch2. Es war extrem angenehm, nur bei den
Einstichstellen war es schmerzhaft. Danach merkte ich, wie alles schön
durchblutet wird und mein Körper anfängt, die Schwellung abzubauen. Ich fuhr
wieder mit dem Bus nach Wörgl, zurück in die Wohnung, Autofahren konnte ich ja
noch nicht. Am Montag, Mittwoch und Freitag habe ich die nächsten Termine zur
Lymphdrainage.
Nach der Lymphdrainage |
Tag 8&9: Depressionen auf Grund eines Kreuzbandrisses?!
War das
erste Wochenende an dem ich nicht auf dem Berg Dabeisein konnte, das war leider
kaum auszuhalten. Im Tal war es nebelig und kalt, oben schien natürlich die
Sonne und es war um einige Grad wärmer. Es ist ganz normal bei uns, jeden
freien Tag auf dem Berg zu sein und auf einmal ist alles anders und ich kann
mir nur noch Fotos anschauen. Ich hatte das Gefühl alles zu verpassen und war
total traurig nicht dabei zu sein, es fehlte mir alles schon so sehr. Alleine
die frische und klare Luft am Berg und die traumhaften Hütten zum Jausnen. Die
Zeit verging so langsam, aber es holte mich immer wieder auf den Boden der
Tatsachen zurück, dass es im Moment leider unmöglich ist und es einfach Zeit
braucht, damit alles wieder verheilt und alles so wird wie früher. Also nicht
verzagen…!
Tag 10&11: Zufriedenheit mit dem Genesungsverlauf
Vor einer
Woche wurde ich operiert und ich war mit den Fortschritten bis jetzt sehr
zufrieden.
Die
Beweglichkeit wurde immer mehr und man konnte erkennen, dass ich schon ganz
anders aufgetreten bin und schon fast normal gehen konnte. Die Übungen sind das
Um und Auf, wenn ich sie einmal weniger machte, merkte ich sofort den
Unterschied. Ich konnte schon viel mehr Sachen alleine machen und brauchte
nicht in allem Hilfe. Mit jedem Tag, konnte ich mein Knie weiter abbiegen. Nach
einer Woche schaffte ich schon 90Grad. Die Übungen brav zu machen hat sich
gelohnt.
Tag 12: Termin zur Kontrolle
Am
08.02.2017 hatte ich Kontrolle bei Dr. Jungmann. Es wurde nochmal ein Röntgen
gemacht. Ich bekam die Fäden heraus, dafür noch Steri Strips für ein paar Tage.
Er war sehr zufrieden und sagte, dass ich ohne Krücken gehen darf, solange ich
keine Schmerzen habe, dafür aber die Schiene tragen solle. Ich durfte auch die
Thrombose Spritzen weglassen. Wenn ich mein Knie bis 100Grad abbiegen kann,
darf ich mit dem radeln auf dem Hometrainer anfangen. In einem Monat hab ich
nochmal Kontrolle über die Beweglichkeit und wie weit ich mit dem Biken gehen
darf, ich möchte natürlich keine Tour verpassen. Um 2.00 Uhr hatte ich dann nochmal
Lymphdrainage.
Tag 13&14: Deutliche Genesungsfortschritte meines Kreuzbandrisses
Die Tage
gingen jetzt schneller vorbei und es war alles nicht mehr so schlimm, denn ich
konnte wieder um einiges mehr machen. Doch ich musste aufpassen, dass ich mich
nicht übernahm, denn es wurde mit jedem Tag besse, dadruch vergaß ich oft, dass
es trotzdem immer noch Zeit braucht und es noch nicht richtig verheilt ist. Ich
war oft zu ungeduldig, weil ich schon einigermaßen normal gehen konnte und ich
keine Schmerzen hatte und die Schwellung auch kaum mehr zu erkennen war. Also
musste ich mich richtig zusammenreisen, dass ich nichts überstürzte. Am Freitag
hatte ich nochmal Lymphrainage.
auf dem Weg zur Lymphdrainage
|
Hattet Ihr
auch schon mal eine ähnliche Verletzung? Wie ist es Euch dabei ergangen, habt
Ihr vielleicht Tipps für mich, ich freue mich natürlich um Nachrichten und
Hilfe von Euch!
Ps: und
bitte drückt mir die Daumen, dass ich zumindest beim Biken wieder voll dabeisein
kann, denn dieses „Nichtstun“ macht mich noch wahnsinnig!
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